Frühjahrsputz

Mit dem scheidenden Winter wird es Zeit, über den Frühjahrsputz nachzudenken. Nicht nur Fenster und Keller wollen geputzt und aufgeräumt werden. Die Dinge, mit denen man am häufigsten in Kontakt kommt und über deren Sauberkeit man sich selten Gedanken macht, sind Tastatur und Maus. Wie lange hast du deine Tastatur und deine Maus nicht sauber gemacht? Isst du vor dem Rechner?

Am vorigen Wochenende habe ich meine Tastatur »gewaschen«. Nein nicht in der Waschmaschine. Man braucht nur ein paar wenige Dinge und schon kann es losgehen:

Wenn man es »richtig« machen will, kann man seine Desktop-Tastatur richtig auseinander schrauben und das elektronische Innere vom Gehäuse trennen. So kommt keine Flüssigkeit auf die empfindliche Platine oder die Kontakte unter den Tasten. Mit etwas Geschick, kann man auch seine Laptop-Tastatur vom Rest des Gerätes trennen, die Suchmaschine eures geringsten Misstrauens kann euch bei eurem konkreten Modell eventuell weiterhelfen. Wie gesagt, es geht auch ohne – dann aber nicht so sauber.

Zu Beginn werden die Tasten mit einem stumpfen Messer (oder etwas ähnlichem) aus der Tastatur gehoben. Achtet darauf, etwaige Metallbügel unter (großen) Tasten nicht zu beschädigen. Normalerweise dürfte dabei nichts kaputt gehen – zumindest bei Desktop-Tastaturen. Laptop-Tastaturen sind eventuell etwas sensibler. Auch hier hilft eine Anleitung für euer Modell.

Anschließend sollte man die Tasten in einem warmen Wasserbad mit Spülmittel etwas einweichen lassen und mit (Druck-)Luft und/oder einem trockenen Lappen den groben Schmutz entfernen, der sich im übrigen Gehäuse unter den Tasten versteckt hatte.

Mit einer alten Zahnbürste kann man die eingeweichten Tasten auch von der Unterseite vom Schmutz befreien. Die Zahnbürste kann auch Helfen die Zwischenräume und Ecken des Gehäuses sauber zu bekommen. Seifiges Wasser, für die sehr pingeligen vielleicht auch Desinfektionsmittel, macht das Leben auch hier leichter. Achtet aber dabei darauf, dass die eigentlichen Kontakte unter den Tasten kein Wasser abbekommen – wenn ihr die Tastatur nicht komplett auseinander gebaut habt.

Wenn am Ende alles wieder wirklich Trocken ist, kann die Tastatur wider zusammen gesetzt werden. Um mit den Positionen der Tasten nicht durcheinander zu kommen, lohnt es sich auf einem Monitor das entsprechende Layout zu öffnen oder von einer anderen Tastatur abzugucken.

Wie man sinnig seine Maus sauber bekommt, ist mir noch nicht richtig klar. Ein nur leicht(!) feuchtes Tuch, eventuell etwas Spül- oder Desinfektionsmittel sind schon mal eine gute Idee. Meine Maus zumindest hat keine offensichtlichen Schrauben, um das Gehäuse zu öffnen. Die verstecken sich bestimmt unter den teflonbeschichteten Gleitplättchen.

Hab ihr sonstige Tipps für einen Sauberen Computer? Habt ihr Erfahrungen mit Laptop-Tastaturen oder Mäusen?

Qwert Zuiopü

Hiermit meine ich – entgegen der Schreibweise – nicht den Nebencharakter im sehr empfehlenswerten Buch „Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ von Walter Moers. Es geht um die Tastenbelegung der deutschen Standardtastatur.

Hat sich jemand von euch schon einmal gefragt, warum die Tasten auf der Tastatur so liegen? Ihr wollt das nicht wissen! Dabei ist eigentlich jedem klar, dass diese Belegung echt suboptimal ist.

Menschen, die häufig programmieren, stören sich an den problematisch gelegenen Sonderzeichen. Deshalb verwenden viele Menschen dann die amerikanische Tastatur. Dort liegen die Sonderzeichen besser, die Umlaute und das Eszett sind aber schlechter bis gar nicht erreichbar. Ist auch nicht wirklich bequem.

Die Lösung

Vor einiger Zeit bin ich auf Neo aufmerksam geworden. Es ist ein Tastaturlayout, das auf die deutsche Sprache ausgelegt ist. Dabei sind sowohl alle normalen deutschen Buchstaben, als auch alle Sonderzeichen sehr bequem gelegen. Das funktioniert nur durch zusätzliche Ebenen: Die Kombination von drei Modifikator-Tasten erlaubt den Zugriff auf sechs Ebenen. Das bedeutet, dass (fast) alle – ich wiederhole: alle – Tasten sechsfach belegt sind. Ein Beispiel: Die Zeichen n N ( 4 ν ℕ befinden sich alle auf derselben Taste.

Hier tritt auch gleich ein weiterer Vorteil zutage: Mit mehr Ebenen lassen sich mehr Zeichen auf die begrenzten Tasten verteilen. Die Ebenen beherbergen im Wesentlichen

  1. lateinische Kleinbuchstaben und Zahlen
  2. lateinische Großbuchstaben und einige seltenere Sonderzeichen
  3. Sonderzeichen zum Programmieren und andere häufigere Sonderzeichen
  4. Navigations-Tasten (Pfeil-Tasten, etc. ) und ein Nummernblock
  5. griechische Kleinbuchstaben
  6. griechische Großbuchstaben und mathematische Symbole

Überall sind noch weitere Sonderzeichen untergebracht. Es gibt somit direkt verschiedene Satzzeichen: «französisch» ‹f› „deutsch“ ‚d‘ “englisch” ‘e’ … • + − – — um Texte schöner und angenehmer zu schreiben.

Mathematische Aussagen ⟨ψ|φ⟩=0 ⇔ ψ⊥φ und Ausdrücke lim ∥x → ∞ lassen sich genauso bequem eintippen, wie das GROẞE ESZETT oder dìâkŗıtĭtïsćhẽ ℤeichen. Das kann man LaTeχ auch direkt als Eingebe-Symbole erklären. Damit wird man ganz viele unbequeme latexbefehle wieder los.

Der Wermutstropfen

Jetzt kommt das große Aber: Alle normalen Buchstaben sitzen nicht mehr auf ihrem „gewohnten Platz“. Statt qwertzuiopü liest sich die erste Zeile xvlcwkhgfqß. Erkennt ihr den ERNSTL des Glücksrades auf der zweiten Zeile wieder?

Neo-Tastaturlayout

Die erste von insgesamt sechs Ebenen des Neo-Tastaturlayouts. Grafik von der Projektseite.

Man muss also die ganze Tastaturbelegung neu lernen, aber es geht erstaunlich schnell. Manchmal irritiert der Aufdruck auf der Tastatur noch, aber sonst komme ich schon recht gut klar. Auch die Programme und die Betriebssystemschriften sollten Unicode unterstützen, sonst ist das alles recht witzlos.

Ist das alles eurer Meinung nach überhaupt Wert, erzählt zu werden? Könntet ihr euch vorstellen, Neo einzusetzen, sei es nur der Sonderzeichen wegen? Was ist das für ein verrückter Mensch, der dieses Blog betreibt ¿¡!?