Langeweile vertreiben

Meine Langeweile vertreibe ich mir häufig, indem ich Videos von den TED-Konferenzen anschaue. Insgesamt sind alle TED-Vorträge immer sehr positiv und bilden für mich einen kleinen Gegenpol zu den täglichen Nachrichten.

Was ist TED? Eine Konferenz, die sich mit Technologie, Unterhaltung, Design, Wissenschaft, Gesellschaft und allem möglichen anderen beschäftigt. Mittlerweile gibt es weltweit auch Ableger, die sich TEDx nennen. Die Vortragssprache ist Englisch und die Länge bis zu 25 Minuten. Viele (oder alle?) Vorträge werden unter einer CC-Lizenz online gestellt und können auf der Homepage angesehen werden. Zum Glück kann man die auch abonnieren, um keines der Videos zu verpassen. Ob man tatsächlich alle anschauen muss, ist die eine Fragebesser als Fernsehen, ist es allemal.

Hier mal eine kleine Auswahl an empfehlenswerten TED-Vorträgen:

Alles nur unnützes Zeug

„Warum macht man so einen Unfug? Das ist doch eine unglaubliche Verschwendung von Zeit und Geld! Man könnte stattdessen so viel Nützliches machen …“

Schon mal so, oder so ähnlich über irgend etwas gedacht? Zum Beispiel über Haute Couture, Raumfahrt, Philosophie, Motorsport, Hochenergiephysik, bildende Kunst, …

Ich auf jeden Fall schon. Nicht nur über eine Sache. Im Laufe der Zeit musste ich aber immer wieder feststellen, dass es doch sinnig war. Ob nun die Entwicklung neuer Materialien für die Bekleidungsindustrie durch Modedesigner, Anwendung von Origami-Falttechniken auf Sonnensegel von Sateliten, Umsetzung von Techniken aus der Raumfahrt und Motorsport in PKW, Entwicklung von neuen Konstruktionstechniken für architektonische oder künstlerische Projekte, durch Smartphones verbesserte Gesundheitsversorgung, gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzungen mit ethischen Fragen, die durch neue Technologien aufgeworfen wurden, ohne philosophische Grundkenntnisse aber vollkommen aus dem Ruder laufen.

Viel zu häufig treten die Muster von Innovation auf: Etwas wird gemacht, nur aus dem Verlangen es zu tun, oder „Weil es geht!“. Vielleicht auch einfach nur weil es als unmöglich galt. Dabei wird nebenbei etwas erledigt, geschaffen oder entwickelt, was in vollkommen anderen Bereichen neue Fragen aufwirft oder alte Probleme löst. So entwickelt sich die Gesellschaft immer weiter.

Man sollte Menschen nicht verbieten wollen, die Dinge zu tun, die sie interessieren. Egal, wie unnütz sie scheinen. Ob diese sich nun direkt am Bruttosozialprodukt oder in irgend einer anderen Statistik niederschlagen, oder nicht. Ich habe den Eindruck, dass ziemlich viel von dem, was Menschen leisten, nicht wertgeschätzt wird. Und das sollte sich ändern.

Digitale Marktplätze für Kunsthandwerk

Wer will nicht immer die neusten – und am besten auch noch individuellsten – Dinge haben? Einen persönlichen Schneider zu haben macht die Klamotte zwar individuell, aber leider nicht preiswert. Die Massenware à la „Geiz ist geil“ macht aber nicht jeden Individualisten glücklich.

Über Breitband bin ich auf DaWanda und Etsy gestoßen. Sie sind eine Art Marktplatz für Künstler, Handwerker und Designer. So wie ich das verstehe, geht es hierbei nicht um die Massenware, wie bei eBay.

Ich bin jetzt nicht der Typ, der  so viel Kleidung, Schmuck oder Designer-Objekte braucht, denke aber, dass sich der ein oder andere Leser dort gerne umschauen wird.

Gottlose Physiker

Auch wenn dieses Bildchen von XKCD doch irgendwie Recht hat, so ganz getrennt sind die Forschungsfelder ja nicht.

Purity by XKCD

»Purity« von xkcd.com, CC-BY-NC

Jetzt durfte ich das neue Wort “sociophysics” lernen. Immer diese gottlosen Physiker. Ich fand ja die Idee, statistische Physik auf Bakterien-Populationen anzuwenden schon komisch genug.

Spaß beiseite. Dynamische Systeme sind schon irgendwie cool.