Demokratie und Geld – und Spaß

Diese ganze amerikanische Präsidentschaftskandidaturgeschichte wird in Deutschland schon irgendwie mehr gehypt, als sonst, oder sehe nur ich das so?

Wenigstens haben einige Menschen erkannt, dass Geld die Welt regiert und auch über Wahlen entscheiden kann. Obama zum Beispiel. Ich persönlich finde, dass Lawrence Lessig, der Creative-Commons-Erfinder, das noch viel plausibler darstellt. Der hat unter anderem bei der Long Now Foundation einen Vortrag beim Seminar About Long-term Thinking gehalten, den man sich kostenlos als Audio anhören kann. Dem kann man nur Zustimmen.

Am besten einfach Kanada zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wählen, der Kandidat ist auf jeden Fall besser, als die anderen. Satire ist einfach so eine gute Form der Auseinandersetzung mit viel zu ernsten Themen!

 

Das Volk herrscht

Demokratie. Das ist momentan irgendwie voll im Trend: Man sieht viele Probleme im Lande und demonstriert dagegen. Der Herrschende sagt das seien Staatsfeine bzw. extern organisierte Aktionen und geht gegen die Demonstranten vor. Er muss am Ende den kürzeren ziehen, weil Teile der Polizei/des Militär und vielleicht ehemalige Regierungsmitglieder sich den Demonstrationen anschließen. Am Ende sieht sich der Herrscher gezwungen seine Macht abzugeben.

Vom einen oder anderen hört man immer mal wieder, mit wechselnden Schauplätzen und Namen. Oft in dieser Reihenfolge. Manchmal kann auch der eine oder andere Punkt ausgelassen werden, meistens bleibt es bei den ersten beiden.

Wenn der letzte Punkte dabei ist, will das Volk dann „Demokratie“, das heißt es will sich selbst beherrschen, es will bei den Entscheidungen mitreden können. Es soll ja schon Staaten geben, wo das so ist. Dieses Prinzip muss sehr erstrebenswert sein, wenn Menschen ihr Leben riskieren um dieses Ziel zu erreichen. Ob das nun das primäre, ursprüngliche Ziel war, oder es um Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelpreise geht wird am Ende sowieso keinen mehr interessieren. Dann geht es um eine neue Staatsordnung.

Deutschland ist auch eine Demokratie! Für alle, die das noch nicht so richtig mitbekommen haben. Man beherrscht sich selbst, oder eigentlich sich gegenseitig. Das heißt praktisch: Man darf wählen gehen, Mandate für viele verschiedene Institutionen verteilen: Landtage, Bundestag, Europaparlament, Vereinsgremien. Man sollte meiner Meinung nach auch wählen gehen oder anders in Entscheidungsprozessen mitwirken, sonst lässt man sich beherrschen, von allen anderen. In so manchen Ländern kämpft man für diese Möglichkeit.

Trotz alledem gibt es immer wieder Menschen, die nicht wissen, was sie wählen sollen. Es ist wirklich schwierig in unserer repräsentativen Demokratie individuell den richtigen Repräsentanten für die einzelnen Institutionen zu finden. Um die Wahlmöglichkeiten etwas übersichtlicher zu gestalten, schließen sich nahezu alle Politiker zu Parteien zusammen. Jede Partei hat dann ein „Programm“, also ein Meinungs- und Abstimmungs-Paket zu verschiedenen Themen im Angebot. Es gibt Helfer, die einem den Vergleich der eigenen Meinung mit unterschiedlichen Parteiprogrammen erleichtern. Hoffentlich halten sich auch alle Parteien an das, was sie versprechen …

Was mache ich bloß, wenn mir keines der Parteiprogramme wirklich gefällt? Aus Gewohnheit wählen, ohne auf die Parteiprogramme zu achten, sind ja eh alle gleich? Fremdherrschaft durch Nichtwählen? Protestwählen ohne Sinn und Verstand? Warten bis die Demokratie fließt?