Neue Freie Klänge

Mir ist vor ein paar Tagen aufgefallen, dass Jamendo umbgebaut wurde. Die neue Seite ist nun viel freundlicher den Nutzern gegenüber: Man findet Musik besser und hat endlich auch eine funktionierende Playlist-Funktion. Auch die Radio-Funktion gefällt mir nun viel besser. Ich werde in nächster Zeit bestimmt wieder vermehrt nach Musik stöbern.

Jamendo ist eine Plattform für freie Musik. Dort können Künstler ihre Musik unter einer der verschiedenen Creative-Commons-Lizenzen anbieten. Damit ist die Musik ebenso frei nutzbar, wie die meisten Bilder in den Wikimedia Commons.

Langeweile vertreiben

Meine Langeweile vertreibe ich mir häufig, indem ich Videos von den TED-Konferenzen anschaue. Insgesamt sind alle TED-Vorträge immer sehr positiv und bilden für mich einen kleinen Gegenpol zu den täglichen Nachrichten.

Was ist TED? Eine Konferenz, die sich mit Technologie, Unterhaltung, Design, Wissenschaft, Gesellschaft und allem möglichen anderen beschäftigt. Mittlerweile gibt es weltweit auch Ableger, die sich TEDx nennen. Die Vortragssprache ist Englisch und die Länge bis zu 25 Minuten. Viele (oder alle?) Vorträge werden unter einer CC-Lizenz online gestellt und können auf der Homepage angesehen werden. Zum Glück kann man die auch abonnieren, um keines der Videos zu verpassen. Ob man tatsächlich alle anschauen muss, ist die eine Fragebesser als Fernsehen, ist es allemal.

Hier mal eine kleine Auswahl an empfehlenswerten TED-Vorträgen:

Ich will doch nur spielen!

Spiele sind eine sehr unterhaltsame Freizeitbeschäftigung – ob nun analoge Gesellschafts- oder digitale Computerspiele.

Ich bin ein begeisterter Benutzer und Verfechter von Linux. Leider ist das Thema Spiele unter Linux bis heute noch problematisch. Es gibt tatsächlich Spiele, die nativ unter Linux laufen. Leider sind es nicht viele und das hat mehrere Gründe.

Verbreitung

Linux ist bis heute nicht sehr verbreitet auf Desktop-Computern. Auf Servern sieht das ganz anders aus, aber das ist eine vollkommen andere Geschichte. Spiele-Entwickler wollen nicht nur gute Spiele machen, sondern auch dafür bezahlt werden. Vor allem kleine Entwickler-Teams haben nur begrenzte Ressourcen und müssen sich entscheiden, auf welchen Plattformen ihre Spiele laufen sollen. Sollte man dann viel Arbeitszeit in die Portierung für Linux zu stecken, obwohl es sich vielleicht gar nicht lohnt? Hier sind vor allem die sogenannten Independent-Entwickler hervorzuheben, die den Nischenmarkt Linux-Spiele häufiger mit abdecken, als so manches großes Studio.

Vielfalt

Es gibt nicht das Linux. Linux ist nur ein Betriebssystem-Kern der allein nicht so viel kann. Dazu gibt es viele Programme und Bibliotheken (GNU ist sogar älter als Linux!) die modular zusammengesetzt werden können und dann das eigentliche Betriebssystem, genannt Linux-Distribution, ausmachen. Diese werden in unterschiedlichen Entwicklungsmodellen aktualisiert, manche stündlich, andere in Zyklen von etwa 68 Monaten, wieder andere  von einigen Jahren. Microsoft Windows ist momentan mit drei Jahren dabei. Die Inhomogenität der Linux-Welt macht die Entwicklung von Spielen nicht einfacher.

Grafik

Um die Entwicklung von grafiklastigen Anwendungen zu vereinfachen und zu beschleunigen, werden einige häufig verwendete Funktionen über Programmierschnittstellen in die Hardware ausgelagert. Die beiden wichtigsten Grafik-Programmierschnittstellen sind Direct X und OpenGL. Direct X wird von Microsoft entwickelt und ist verständlicherweise nur auf Windows-Systemen einsetzbar. OpenGL hingegen wird von dem Industrie-Konsortium Khronos Group entwickelt und ist auf den Einsatz in allen möglichen Systemen ausgelegt: Vom Handy bis zum Grafikkarten-Cluster. Viele Branchengrößen sind Mitglied der Khronos Group, Microsoft nicht. Bedingt durch diese Situation entwickelt sich OpenGL langsamer weiter als Direct X. Für gewöhnlich schaffen es die neusten Techniken im Grafikbereich früher in Direct X als in OpenGL – Viele Köche verderben den Brei.

Ein weiterer Problempunkt ist die Grafikkarten-Unterstützung durch die Hersteller. Es gibt normalerweise Grafikkarten-Treiber für Linux, aber die Entwicklerteams sind kleiner und langsamer beim Beheben von Fehlern. Die angesprochene Vielfalt in der Linux-Welt macht es auch den Grafikkarten-Herstellern nicht gerade einfacher.

Reiner Wein

Trotz der oben genannten Probleme ist es erstaunlich, wie gut man doch einige Spiele zum Laufen bekommt – selbst wenn die Spiele-Entwickler überhaupt keine Unterstützung für Linux eingebaut haben. Die Lösung in solchen Fällen heißt Wine. Das ist eine Abstraktions-Schicht, die Programmen vorgaukelt, sie würden sich auf einem Windows befinden. Aufrufe von Betriebssystem-Funktionen und -Schnittstellen werden auf Linux-eigene Funktionen und Schnittstellen umgeleitet. Die Programme sprechen z.B. Direct X, doch das System setzt es in OpenGL um. Leider muss dieser Direct-X-Nachbau reverse-engineered werden – das ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Auch die Performance ist bei weitem nicht so gut, als wenn das Programm nativ unter OpenGL laufen würde – aber es läuft überhaupt! Welche Programme und Spiele wie gut unter Wine laufen, kann man auf der Projektseite nachschauen.

Fazit

Die Spieler unter Linux müssen auf die aller neusten und grafisch anspruchsvollsten Spiele häufig verzichten – Außnahmen bestätigen die Regel. Das heißt nicht, dass man unter Linux nicht spielen könnte. Die Linux-Gamer schließen sich auf Portalen wie Holarse zusammen um Erfahrungen auszutauschen. Auf Spiele-Plattformen wie Desura kann man auch Spiele finden, die unter Linux laufen. Die Humble Bundles haben in der Linux-Gaming-Szene auch einiges an Aufsehen erregt, wurden mit diesen Aktionen doch einige sehr gute Spiele zum ersten Mal auch offiziell für Linux angeboten und dann auch noch zu einem beliebigen Preis – da ist man doch gleich bereit mehr zu zahlen. Logisch, oder?

Hinter feindlichen Linien

Das war das Motto des 28. Chaos Communication Congress zwischen den Jahren. Da gab es einige interessante Vorträge, deren Aufzeichnungen man sich immer noch anschauen kann.

Einige besonders eindrucksvolle waren

  • Cory Doctorow: The coming war on general computation

über allgemeine Computer und deren Kastration zur Gewinn-Maximierung

über Werbung im Internet

  • Alexander Müller und Montserrat Graupenschläger: Politik hacken – Kleine Anleitung zur Nutzung von Sicherheitslücken gesellschaftlicher und politischer Kommunikation

besonders lustig

Die Vorträge sind per Torrent zu haben, oder einfach bei einem geeigneten Video-Dienst suchen. Einen Fahrplan über alle Vorträge gibt es auch.

Religiöse Feste

Eigentlich bin ich kein großer Freund von organisierten und institutionalisierten Religionen.

Jetzt zu Weihnachten ist es aber irgendwie seltsam zu sagen: »Ich mag die Kirche nicht, also will ich auch weder feiern, noch meine Familie sehen.« Denn genau dazu ist  Weihnachten im Wesentlichen »verkommen«: Sich gegenseitig beschenken und die dunkelste Zeit des Jahres in Gesellschaft der eigenen Familie und Freunde zu verbringen.

Dass es von der Idee her eine Feier zu Ehren des Religionsstifters ist, vergisst sich da schnell. Die vielen Lieder, Bilder und Bräuche spiegeln das alles noch entfernt wider – beim alljährlichen Weihnachtsgottesdienst, dem einzigen Mal im Jahr, wo man den Pastor seiner Gemeinde sieht, zum Beispiel.

Aber seien wir mal ehrlich: Das Weihnachtsfest hat sich sehr stark vom Christentum entfernt. Andererseits hingegen, haben die Menschen schon vor dem Christentum zu dieser Zeit des Jahres die Wintersonnenwende gefeiert. Die Geburtstage Zeus und Horus liegen auch dort – welch ein Zufall.

Menschen wollen einfach nicht in der dunkelsten Zeit des Jahres alleine sein – das ist meine vorzeitige Schlussfolgerung aus obigen und persönlichen Beobachtungen. Um so härter trifft es diejenigen, die zur Wintersonnenwende nicht bei ihren Angehörigen sein können oder keine haben. Mit diesen sollte man wirklich Mitleid haben und nicht mit denen, die nicht die Geschenke bekamen, die sie sich wünschten.

Ich bin wirklich froh, dass meine Familie beschlossen hat, dieses Jahr auf Geschenke zu verzichten. Dem unkontrollierten Kaufrausch muss man auch nicht unbedingt huldigen – obwohl es die Umsätze der Wirtschaft und die Steuern des Staates vergrößert. Mehr Bruttosozialprodukt sorgt für mehr Arbeitsplätze. Und arbeiten wollen wir doch alle, oder?

Wie dem auch sei.

Ich wünsche allen eine frohe Wintersonnenwende und eine angenehme Zeit mit ihrer Familie und ihren Freunden.

Alles nur unnützes Zeug

„Warum macht man so einen Unfug? Das ist doch eine unglaubliche Verschwendung von Zeit und Geld! Man könnte stattdessen so viel Nützliches machen …“

Schon mal so, oder so ähnlich über irgend etwas gedacht? Zum Beispiel über Haute Couture, Raumfahrt, Philosophie, Motorsport, Hochenergiephysik, bildende Kunst, …

Ich auf jeden Fall schon. Nicht nur über eine Sache. Im Laufe der Zeit musste ich aber immer wieder feststellen, dass es doch sinnig war. Ob nun die Entwicklung neuer Materialien für die Bekleidungsindustrie durch Modedesigner, Anwendung von Origami-Falttechniken auf Sonnensegel von Sateliten, Umsetzung von Techniken aus der Raumfahrt und Motorsport in PKW, Entwicklung von neuen Konstruktionstechniken für architektonische oder künstlerische Projekte, durch Smartphones verbesserte Gesundheitsversorgung, gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzungen mit ethischen Fragen, die durch neue Technologien aufgeworfen wurden, ohne philosophische Grundkenntnisse aber vollkommen aus dem Ruder laufen.

Viel zu häufig treten die Muster von Innovation auf: Etwas wird gemacht, nur aus dem Verlangen es zu tun, oder „Weil es geht!“. Vielleicht auch einfach nur weil es als unmöglich galt. Dabei wird nebenbei etwas erledigt, geschaffen oder entwickelt, was in vollkommen anderen Bereichen neue Fragen aufwirft oder alte Probleme löst. So entwickelt sich die Gesellschaft immer weiter.

Man sollte Menschen nicht verbieten wollen, die Dinge zu tun, die sie interessieren. Egal, wie unnütz sie scheinen. Ob diese sich nun direkt am Bruttosozialprodukt oder in irgend einer anderen Statistik niederschlagen, oder nicht. Ich habe den Eindruck, dass ziemlich viel von dem, was Menschen leisten, nicht wertgeschätzt wird. Und das sollte sich ändern.