Eigentlich bin ich kein großer Freund von organisierten und institutionalisierten Religionen.
Jetzt zu Weihnachten ist es aber irgendwie seltsam zu sagen: »Ich mag die Kirche nicht, also will ich auch weder feiern, noch meine Familie sehen.« Denn genau dazu ist Weihnachten im Wesentlichen »verkommen«: Sich gegenseitig beschenken und die dunkelste Zeit des Jahres in Gesellschaft der eigenen Familie und Freunde zu verbringen.
Dass es von der Idee her eine Feier zu Ehren des Religionsstifters ist, vergisst sich da schnell. Die vielen Lieder, Bilder und Bräuche spiegeln das alles noch entfernt wider – beim alljährlichen Weihnachtsgottesdienst, dem einzigen Mal im Jahr, wo man den Pastor seiner Gemeinde sieht, zum Beispiel.
Aber seien wir mal ehrlich: Das Weihnachtsfest hat sich sehr stark vom Christentum entfernt. Andererseits hingegen, haben die Menschen schon vor dem Christentum zu dieser Zeit des Jahres die Wintersonnenwende gefeiert. Die Geburtstage Zeus und Horus liegen auch dort – welch ein Zufall.
Menschen wollen einfach nicht in der dunkelsten Zeit des Jahres alleine sein – das ist meine vorzeitige Schlussfolgerung aus obigen und persönlichen Beobachtungen. Um so härter trifft es diejenigen, die zur Wintersonnenwende nicht bei ihren Angehörigen sein können oder keine haben. Mit diesen sollte man wirklich Mitleid haben und nicht mit denen, die nicht die Geschenke bekamen, die sie sich wünschten.
Ich bin wirklich froh, dass meine Familie beschlossen hat, dieses Jahr auf Geschenke zu verzichten. Dem unkontrollierten Kaufrausch muss man auch nicht unbedingt huldigen – obwohl es die Umsätze der Wirtschaft und die Steuern des Staates vergrößert. Mehr Bruttosozialprodukt sorgt für mehr Arbeitsplätze. Und arbeiten wollen wir doch alle, oder?
Wie dem auch sei.
Ich wünsche allen eine frohe Wintersonnenwende und eine angenehme Zeit mit ihrer Familie und ihren Freunden.