Langeweile vertreiben

Meine Langeweile vertreibe ich mir häufig, indem ich Videos von den TED-Konferenzen anschaue. Insgesamt sind alle TED-Vorträge immer sehr positiv und bilden für mich einen kleinen Gegenpol zu den täglichen Nachrichten.

Was ist TED? Eine Konferenz, die sich mit Technologie, Unterhaltung, Design, Wissenschaft, Gesellschaft und allem möglichen anderen beschäftigt. Mittlerweile gibt es weltweit auch Ableger, die sich TEDx nennen. Die Vortragssprache ist Englisch und die Länge bis zu 25 Minuten. Viele (oder alle?) Vorträge werden unter einer CC-Lizenz online gestellt und können auf der Homepage angesehen werden. Zum Glück kann man die auch abonnieren, um keines der Videos zu verpassen. Ob man tatsächlich alle anschauen muss, ist die eine Fragebesser als Fernsehen, ist es allemal.

Hier mal eine kleine Auswahl an empfehlenswerten TED-Vorträgen:

Kompetenz

Ich mag professionelle, kompetente Menschen. Wenn man etwas macht, das nicht ausschließlich der eigenen Belustigung dient, sollte man seine Sache gut machen.

Wenn »seine Sache machen« aber bedeutet, aus dem Wissensdefizit oder der Leichtgläubigkeit von anderen Menschen Profit zu schlagen oder Entscheidungsträgern Aufträge zu entlocken, habe ich da kein Verständnis für.

Für mehr kompetente Menschen jeden Alters!

Zentrale Abhängigkeiten

Vieles, was im Internet und darum herum so abgeht ist echt cool. Anderes gefällt mir weniger.

Was mir nicht gefällt: Es ist ein deutlicher Trend zur Zentralisierung zu beobachten. Das wird hier sehr schön dargestellt. Zentralisierung und Monopolisierung sind für die Endbenutzer häufig »bequemer«, konzentrieren aber auch Risiken.

Einerseits sind die Monopolisten vermehrt Ziel von Angriffen, ob nun Accounts, Daten oder direkt Geld. Andererseits lässt sich ein Monopolist auch leichter von staatlicher Seite zensieren oder manipulieren. Bei Fehlern – die immer wieder vorkommen – sind dann auch gleich viel mehr Menschen direkt betroffen.

Auch ist es vielleicht nicht unbedingt wünschenswert, dass die Werte- und Moralvorstellungen eines einzelnen Konzerns entscheiden, was der Großteil der Bevölkerung zu sehen bekommt.

Einzige Hoffnung meinerseits: Es gibt meist gute Alternativen.

Hier hat sich jemand die Mühe gemacht, Alternativen zu Google-Diensten zusammenzustellen. Das dezentrale Diaspora* will es mit Facebook aufnehmen, die vielen Linuxe werden auf dem Desktop immer komfortabler und drängen auch auf den Mobilmarkt. Einzig für Amazon sehe ich noch keine richtig gute Alternative.

Ob die Alternativen tatsächlich irgendwann die Macht im Internet wieder streuen können, bleibt abzuwarten. Denn genau darum geht es mir: Nicht einen Monopolisten durch einen anderen zu ersetzen, sondern die Vielfalt regieren zu lassen.

Geld und Schulden

Die ganze Geschichte mit der Herkunft von Geld und der Bedeutung von Schulden ist ja auch irgendwie komisch. Versteht auch keiner so richtig. Vor allem, weil immer alles nicht richtig sei, was man irgendwo lesen könne.

Je länger die »Krise« dauert, und so seltsamere Effekte sie mit sich zieht, desto mehr liest man auch mal neue Ideen. Griechenland retten? Schon irgendwie … aber was ist mit Amerika?

Den Wert des Geldes auf reale Werte beziehen lassen? Pah! Wir wollen vollkommen digitale Werte: Bitcoin! Das ist nämlich schon lange wichtig genug, um gestohlen zu werden. Zum Glück ist die große Hype-Blase der Bictoins schon vorbei.

Demokratie und Geld – und Spaß

Diese ganze amerikanische Präsidentschaftskandidaturgeschichte wird in Deutschland schon irgendwie mehr gehypt, als sonst, oder sehe nur ich das so?

Wenigstens haben einige Menschen erkannt, dass Geld die Welt regiert und auch über Wahlen entscheiden kann. Obama zum Beispiel. Ich persönlich finde, dass Lawrence Lessig, der Creative-Commons-Erfinder, das noch viel plausibler darstellt. Der hat unter anderem bei der Long Now Foundation einen Vortrag beim Seminar About Long-term Thinking gehalten, den man sich kostenlos als Audio anhören kann. Dem kann man nur Zustimmen.

Am besten einfach Kanada zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wählen, der Kandidat ist auf jeden Fall besser, als die anderen. Satire ist einfach so eine gute Form der Auseinandersetzung mit viel zu ernsten Themen!