Physiker erklären die Gesellschaft

Die Physiker haben es sich ja irgendwie zur Aufgabe gemacht, die Welt zu erklären. Kennt man ja schon.

Komischerweise hören sie mit der Welt nicht auf, sie wollen sogar die moderne Gesellschaft – darunter auch die Wirtschaft – erklären. Ich denke, das ist wirklich ein lohnender Forschungsgegenstand, hätte ich auch so mein Interesse dran. Wäre wenigstens endlich mal etwas Grundlagenforschung, die direkte Anwendung hätte – wenn auch nicht in neuen Produkten, die man wirtschaftlich ausschlachten kann.

Vor allem, weil ich die Wirtschaft immer noch nicht „verstehe“. Meine Erfahrungen (und die damit zusammenhängende Intuition) haben mir schon immer irgendwie gesagt, dass die Wirtschaft ein sehr instabiles Gebilde ist. Glaubt irgendjemand, dass Wirtschaft wirklich so funktionieren kann, wie man das immer erklärt bekommt?

Ich will doch nur spielen!

Hey ich hoffe, ihr lass euch in Zeiten der Finanzkrise nicht den Spaß verderben. Denn Spaß und Glück sind nunmal nicht wirklich käuflich – dabei aber unglaublich wichtig und erstrebenswert.

Und was Kinder schon immer gewusst haben: Spielen macht Spaß und kann sehr viel Wissen vermitteln. Meiner Meinung nach ist der angeborene Spieltrieb eine sehr wichtige Triebfeder bei der menschlichen Evolution und Kulturgeschichte. Viel zu viele Menschen sind leider der Meinung, dass Spielen ausschließlich für Kinder ist, klagen aber gleichzeitig über zu viel Stress …

Ich bin ja immer noch ein Verfechter von Spielen, seien es Gesellschaftsspiele in Form von Brett- oder Kommunikationsspielen, Computer- oder Bewegungs-Spiele (z.B. in Form von Sport). Welche Form von Spielen den eigenen Vorlieben am ehesten Nachkommt, muss jeder selbst wissen und herausfinden.

An dieser Stelle möchte ich einfach mal ein Bisschen Werbung machen, für einige Computer-Spiele, die meiner Meinung nach ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient haben:

Die sehr gesellschaftskritischen Spiele von Molleindustria und das Humble Indie Bundle, momentan in dritter Auflage.

Die Spiele von Molleindustria kann man einfach im Browser spielen oder auf dem Rechner lokal installieren. Teilweise mit sehr perfiden Spielinhalten, aber man wird dazu angeregt, etwas mehr über die Gesellschaft nachzudenken. Auf jedenfall ist es lehrreicher, als trockener Text.

Das Humble Indie Bundle muss man sich kaufen. Wie das genau funktioniert, habe ich schon beim letzten Mal zusammengefasst. Diesmal sind sehr physiklastige Spiele dabei – das macht es meiner Meinung nach besonders interessant. Aber Achtung: Das Angebot gilt nur noch etwa 9 Tage.

Ente, Ente geh!

Komischer Name für ganz normalen Dienst: DuckDuckGo. Der Name ist so bescheuert, dass man sich den leicht merken kann. Das Logo tut sein übriges.

Es ist eine Suchmaschine. So wie viele andere auch. Aber es setzt vermehrt freie Software ein und hat eine abgefahrene Datenschutzrichtlinie. Hat auch sehr coole und nerdige Features, die man aber zum Glück nicht alle nutzen muss. Sehr bequem ist aber, dass man sich das Erscheinungsbild anpassen kann, wie es einem selbst gefällt, wahlweise mit oder ohne Keks.

Momentan meine Standard-Suchmaschine in allen Browsern. Also nicht wundern, wenn ihr mal wieder etwas duckduckgoen sollt.

Keine Lust zu arbeiten

Wer hat schon wirklich Lust zu arbeiten? In Deutschland kann man angeblich auch ohne viel Arbeit in Wohlstand leben. Ist irgendwie auch erstrebenswert, so wenig wie möglich arbeiten zu müssen.

Ich sage nicht, dass alle Menschen faul sein sollten. Ich sage nur, dass ich es begrüßenswert finde, wenn die technische Produktivitätssteigerung dazu genutzt wird, dass alle Menschen weniger arbeiten müssen.

Leider ist die Verteilung der Arbeitsentlastung nicht immer überall gleich. Leider.

Schnee im Sommer

Jeder, der Lord of the Weed gesehen hat, kennt den obigen Ausdruck. Für alle, die das nicht nachholen wollen: Es geht um Drogen. Alkohol, Koffein/Teein und Medikamente sind hier nicht unbedingt gemeint. Es geht um „harte“ Drogen.

Ich persönlich nehme keine Drogen, kann keinem empfehlen es einmal zu probieren und jedem empfehlen so schnell wie möglich damit aufzuhören. Nicht nur der Gesundheit wegen.

Die Drogenkonsumenten aber deswegen gleich wie Verbrecher zu behandeln, kann auch nicht das eigentliche Ziel sein. Damit kann man nämlich auch künstlich Probleme schaffen, die dem eigentlichen Ziel – der Verminderung des Drogenkonsums – eher schaden, als nützen. Um meiner Behauptung ein bisschen Rückhalt zu verleihen möchte ich hiermit auf diesen Artikel von Telepolis hinweisen. Es geht um die Erfahrungen Portugals bei der Drogenbekämpfung durch Entkriminalisierung. Passend dazu hat sich auch mal eine Epidemiologin Gedanken um Drogen gemacht.

Hättet Ihr die Zusammenhänge genau so erkannt und die Folgen ebenso eingeschätzt?

Die Piraten in Berlin erhoffen sich anscheinend einen ähnlichen Effekt bei der Einführung einer Flatrate im Berliner ÖPNV. Finde ich irgendwie lustig. Aber die wollen auch eine Flatrate für Kultur im Internet …

Die Hotels des Schwarms

Nein, nicht dieses Schwarms! Ich meine Schwarm im Sinne von Schwarmauslagern.

Stellt Euch vor: Ihr kommt in eine vollkommen unbekannte Stadt. Vielleicht sogar in einem fremden Land, die lokale Sprache bzw. der lokale Dialekt ist auch nicht die bzw. der leichteste. Wenn man länger, als einen Tag bleiben möchte, benötigt man auch eine Unterkunft. Natürlich kann man sich das nächste x-Sterne Hotel oder eine günstige (Jugend-)Herberge heraussuchen, aber das Problem mit der fehlenden Ortskenntnis bleibt. Zwar kann man sich im Vornherein Karten anschauen, zum Einheimischen macht es einen nicht.

Wäre es nicht viel besser, gleich am Flughafen oder Bahnhof von Freunden abgeholt zu werden und unkompliziert und kostengünstig zu übernachten? Kann man in jeder Stadt Freunde haben?

Doch auch hierfür gibt es eine einheitliche Lösung: Gastgeberdienste. Hier melden sich Menschen, die entweder eine Unterkunft mit Couch, Bett oder ähnlichem bieten, oder eine Unterkunft für einige Tage (oder länger) suchen. Wer an einem Ort nicht lange genug bleibt, kann sich auch einfach auf ein Getränk oder ein Essen verabreden oder eine kleine Stadttour organisieren. Alles natürlich kostenlos.

Es ist absolut genial, eine fremde Stadt oder ein fremdes Land von innen heraus kennenzulernen und nicht von außen, wie ein Tourist. Man lernt sehr viele interessante Menschen kennen und hört alle möglichen verrückten Geschichten. An wirtschaftlich sehr vom Tourismus abhängigen Orten oder in Ländern, wo Gastfreundschaft eher der Angst vor Fremden weicht, funktioniert das wahrscheinlich nicht so wirklich gut – so zumindest meine Einschätzung.

Natürlich muss man, damit solch ein Dienst überhaupt funktioniert, einiges an Daten von sich preisgeben. Man will ja schließlich wissen, bei wem man übernachtet oder wer zu Besucht kommt. Auch bedient man sich üblicherweise eines Vertrauensnetzwerks, um das gröbste Übel zu vermeiden. Nicht so strikt und ausgeklügelt, wie beim Web of Trust von GPG, aber immerhin.

Wenn ihr das nächste Mal herumreisen wollt: Ich empfehle, solch einen Gastgeberdienst zumindest in Erwägung zu ziehen!

Endlich abschalten!

Nein, nicht die Atom-Kraftwerke. Die sind doch schon Schnee von gestern.

Ich meine dieses verdammte Internet. Das Internet ist der Teufel. Da sind überall Verbrecher, Piraten und Betrüger unterwegs, machen sogar ihr eigenes Geld! Die muss man alle vor Gericht stellen oder gleich erschießen. Wenn das nicht bald passiert, können unsere Politiker uns nicht mehr vor den revoltierenden Horden retten.

P.S.: Ich bitte alle medienkompetenten Leser an geeigneter Stelle einen <ironie>- bzw. <sarkasmus>- Marker zu setzen.

Öffnet die Archive

Ich wollte nur mal kurz auf ein paar interessante Links hinweisen. Nachdem ich schon einmal in meinem Kommentar zur Digitalen Evolution gesagt habe, dass mich Open Data interessiert, hier mal ein paar Beispiele, was damit eigentlich gemeint ist:

Es gibt eine Internetseite, wo man den offiziellen Haushalt der Bundesrepublik Deutschland einsehen kann. Klickt euch da mal durch. Wusstet ihr, dass das so in etwa aussieht? Ich bin durch Netzpolitik.org mal wieder auf die Seite aufmerksam geworden. Aber bei dem Bericht vom Berlin Open Data Day wurden noch andere interessante Projekte erwähnt.

Auch Mozilla hat eine ziemlich aufschlussreiche Seite mit Statistiken zu den Downloads von Firefox 4. Klickt dort mal in die linke untere Ecke.

Gleichzeitig ist es schon irgendwie cool, wenn auch nicht wirklich verwunderlich, zu sehen, dass auch private Unternehmen sehr viel Potenzial in diesen Techniken sehen.

Habt ihr schon von Open Data oder ähnlichem gehört, kennt ihr andere coole Projekte?