Nichtlinearitäten im Lanzeitverhalten

Die Welt ist leider kompliziert. Einfach war es nie. Einfach wäre gut, einfach wäre linear.

Für alle, die nicht wirklich wissen, was linear bedeutet: Einfache Proportionalitäten sind der Prototyp der Linearität. Je mehr – desto mehr, aber mit einem bestimmten Verhältnis, dieses kann auch negativ sein. Es wird Proportionalitätsfaktor genannt.

Leider gilt für viele Prozesse und Zusammenhänge in der Natur, dass sie sich nur im Kurzzeitverhalten und/oder lokal linear verhalten. Im Langzeitverhalten dominieren viel zu häufig Nichtlinearitäten. Was eine Nichtlinearität sein soll, müsste jetzt auch klar sein: Prozesse, denen man keinen Proportionalitätsfaktor zuordnen kann. Zum Beispiel könnten diese immer stärker wachsen oder irgendwann einfach mal zu Wachsen aufhören und sich ins negative verkehren. Und diese Systeme kommen viel häufiger vor, als lineare. Um gute Vorhersagen machen zu könne, muss man wissen, mit welchem Grad an Nichtlinearität man es zu tun hat.

Leider ist unser Gehirn darauf optimiert in bestimmten Zeiträumen und Längenskalen zu denken und in diesen auch Vorhersagen zu treffen. In diesen erscheint so manches linear, was es eigentlich nicht ist. Erscheint unter dem Gesichtspunkt der Evolution auch gar nicht so falsch – wäre da nur unsere Kultur nicht dazwischengekommen. Wir haben so komplizierte (soziale, wirtschaftliche, technische) Netzwerke aufgebaut, dass diese sich so gut wie nie auch nur ansatzweise linear verhalten.

Alle nichtlinearen Prozesse verhalten sich leider auf lange Sicht anders, als auf kurze. Dieses hier zum Beispiel. Es kommt von der Long Now Foundation, einer nichtkommerzielle Stiftung, die sich der Weitsicht verschrieben hat. Die wollen versuchen heute schon ins Jahr 10.000 zu blicken. Mit so einigen interessanten Projekten. Auch die von ihnen angebotenen Medieninhalte sind sehr empfehlenswert.

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