Leder und …

, sprich [ˈlaːtɛç]. Das ist es, was der moderne Techno-Krieger braucht. Hier soll es aber nicht um Bekleidung gehen. Hier geht es um Texte.

LaTeX ist ein sehr mächtiges Textsatz-System in Software. Es überträgt die Techniken der Buchdruckkunst auf den Computer. Dokumente, die damit erzeugt werden, sehen meiner Meinung nach viel besser aus, als Dokumente anderer Textverarbeitungen. Es ist in einigen Bereichen der Wissenschaft der Quasi-Standard um Dokumente zu verfassen.

Das gesamte System und die meisten damit assoziierten Programme sind quelloffen, im Sinne der Freiheit von Wissen, und damit kostenfrei für jeden verfügbar.

Als kleine Motivation sei hier einmal folgendes schnell zusammengebautes LaTeX-Beispiel (PDF) mit zugehörigem Quellcode (ODT) gegeben. Quellcode-Datei bitte zu beispiel1.tex umbenennen. WordPress erlaubt keine reinen Textdateien, warum auch immer.

Erstellen von Dokumenten

Dokumente werden in LaTeX nicht nur ge- sondern auch beschrieben, und das in einer reinen Textdatei. In dieser Textdatei wird eine eigene Syntax verwendet, um die Struktur des Inhalts zu kennzeichnen – ähnlich dem HTML oder CSS, nur eben eine andere Syntax. Die Syntax selbst ist recht einfach zu verstehen, die Funktion der meisten Befehle ist mehr oder weniger offensichtlich, wenn man der englischen Sprache mächtig ist und/oder die Abkürzungen zu entschlüsseln versteht.

Diese Textdatei wird von einem gesonderten Programm (dem eigentlichen LaTeX) kompiliert. Erst dann entsteht ein schönes Dokument. Das am weitesten gebräuchliche Ausgabeformat hierbei ist PDF.

Besonders hervorzuheben ist bei LaTeX, dass Inhalt und Struktur von Dokumenten weitgehend unabhängig sind. Oft ist die strukturelle Beschreibung des Inhalts auch lokal, d.h. relativ zum umgebenden Inhalt. Die Darstellung des Inhalts kann somit durch eine kleine Änderung der Format-Vorlagen und Einstellungen zu Beginn des Dokuments global und konsistent geändert werden. Damit kann LaTeX bei längeren Texten – also alles ab 2 Seiten – viele Vorteile ausspielen:

  • Aufteilung auf mehrere Quell-Dateien
  • automatische Silbentrennung am Zeilenumbruch
  • automatische Nummerierung von Referenzen und Strukturen innerhalb des Dokumentes
  • bequeme Erzeugung von Verzeichnissen (Inhalts-, Quellen-, Abbildungs-, Stichwort-)
  • hervorragende Darstellung mathematischer Formeln

Mit LaTeX kann man auch ganz verschiedene Dokumente erstellen: Artikel, Briefe, Bücher, Präsentationen, Musiknoten …

LaTeX lernen

Der Beginn mit LaTeX ist vielleicht etwas schwerer, als bei den üblichen Textverarbeitungssystemen. Die Einarbeitungszeit lohnt sich aber: Später lässt sich mit LaTeX wesentlich effizienter arbeiten. Es gibt viele Anleitungen und Einführungen mit unterschiedlichen Ansätzen und unterschiedlichem Tiefgang. Einige sind auch sehr speziell auf bestimmte Funktionen von LaTeX ausgerichtet. Ich führe hier einfach mal so einige Startpunkte auf:

Online-Quellen
Offline-Quellen zum herunterladen
  • »Eine nicht allzu lange Einführung in LaTeX 2ε« von Stefan Krause, recht kompakt aber unbedingte Empfehlung!
  • Das »LaTeX-Sündenregister« in verschiedenen Sprachen
  • Die ultimative Liste aller wichtigen und unwichtigen Symbole in LaTeX, ist eher zum Nachschlagen

Programme zum teχen

Wie in den grundlegenderen Anleitungen auch beschrieben, muss man, um den Quellcode zu kompilieren, eine vom Editor gesonderte LaTeX-Umgebung installieren. Sie besteht aus verschiedenen Kompilern und Bibliotheken:

Es gibt spezielle LaTeX-Entwicklungsumgebungen, die viele übliche Befehle und auch die Kompilierfunktionalitäten obiger LaTeX-Distributionen auch über ein Menü zugänglich machen. Das hat mir in der Anfangszeit sehr geholfen. Insbesondere die Hervorhebung der Syntax ist eine große Erleichterung. Mittlerweile bin ich mehr auf leicht-gewichtige, reine Texteditoren umgestiegen – aber immer noch mit Syntax-Hervorhebung.

Recht umfangreiche Umgebungen für den Anfang wären:

Man kann alles, wie gesagt, auch mit reinen Texteditoren machen. Da muss aber jeder selbst wissen, wo seine Vorlieben sind.

Bevor ich es jetzt unerwähnt lasse: Es gibt auch noch LyX. Das ist eine Art Zwischending zwischen Textverarbeitung und LaTeX-Umgebung, die aber auf LaTeX aufsetzt. Man kann hier das Dokument tatsächlich grafisch bearbeiten. Ich habe das aber nie benutzt und weiß nicht ob es intuitiver, schöner, schneller ist, als reines LaTeX.

Scherz am Rande

Diejenigen von euch, die sich schon mit TeX/LaTeX auskennen, kennen aber vielleicht diesen Vortrag von Donald Knuth über den (nicht ganz ernst gemeinten) Nachfolger von TeX noch nicht.

Habt ihr noch weitere oder bessere LaTeX-Referenzen?

Ego-Shooter gegen Alpträume

Ego-Shooter, Rollenspiele und komplexe Strategiespiele sollen Soldaten gegen Alpträume helfen. Kein Wunder: Gewöhnung an Gewalt stumpft ab. Wenn es dem Gemüt hilft …

Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe nix gegen Computerspiele. Im Gegenteil, ich kenne einige ziemlich coole. Und ja, einige Spiele kommen gänzlich ohne Gewalt aus, andere sind ohne Gewalt einfach unrealistisch. Ein „Experte“ »geht sogar so weit, dass er die bekannte Nintendo-Figur ›Super Mario‹ angreift, und sie in seinem Buch ›Kriminalisierung von Kindern und Jugendlichen durch Medien‹ als ›grausamen Akteur‹ bezeichnet, da die Spielfigur ihren Gegnern auf die Köpfe springt.« [Quelle] Er hat noch vergessen, den exzessiven Pilz-Konsum zu erwähnen, oder?

Nachrichten kommen auch nicht immer ohne Gewalt aus. Schach ist kein friedliches Spiel, gilt hingegen als Denksport. Beides ist aber gesellschaftlich weithin akzeptiert. Ist ja schließlich auch gut so. Warum sind es Computer-Spiele nicht, auch wenn sie den Status von Kultur haben?

Ob man Gewalt zum reinen Selbstzweck verherrlichen muss, ist eine andere Frage. Die Rolle von Gewalt in Spielen ist keine so eindeutige Sache. Selbst unsere Politiker durften letzte Woche noch etwas dazu lernen.

Endorphine und Opiate für Alle!

Ein Physiker erklärt mal wieder die Welt: Was ist Glück, warum ist es erstrebenswert und wie kann man es erreichen?

Erwähnenswert finde ich, dass es die Sendung auch (im Sinne der Informationsinfusion) als Video-Podcast gibt, dazu: mein empfohlener Podcast-Client. Alternativ gibt es auf deren Seite auch ein WebTV über Flash. Meta-Infos: Video als MP4, 37 min bzw. 83 MiB.